Mauretanien

Mauretanien Hinfahrt:

Jan und Sonja mit ihrem 90er Landy Bereits seit kurz vor Westsahara unsere netten Reisepartner: Sonja und Jan in ihrem 90er Landy: www.afrika-offroad.de 


Piste Nouadhibou - Choum - 450 km

Eisenerzbahn Wüste Ziegenhirte
Die Piste verläuft entlang der Eisenerzbahn nach Choum. Es handelt sich um die längste Erzbahn der Welt. Deren Züge, die einem sowohl am Tag als auch in der Nacht begegenen, sind im Extremfall 3 km lang und werden von 3 Loks gezogen bzw. geschoben. Wir konnten die Waggons nicht zählen, die an uns vorbeigerattert sind. Außer der Bahn begegnet man auch hier wieder so gut wie niemandem. Dafür ergeben sich seltsame Völkerverständigungen, wie etwa mit diesem alten Ziegenhirten. Wir fragen uns, was er wohl über uns denken mag.

Das Nr. 24 Team Spuren im Sand kürzlich stillgelegt 1.große Düne Düne
Die Strecke ist zu großen Teilen Wellblechpiste, unterbrochen von riesigen Sandkästen mit ersten ansehnlichen Dünen.

Schaufeldienst Sandbleche im Einsatz Sonnenuntergang im Sandkasten Felsenimpression Reifen wieder aufpumpen Kinder am Straßenrand
So stehen selbstverständlich auch irgenwann die ersten Schaufeldienste an und die Sandbleche sind auch nicht umsonst mitgenommen worden. Entlohnt wird die Arbeit jedoch durch die schönste Kulisse am Abend. Die Farben, so unwirklich, dass sie einem fast kitschig erscheinen. Die Straßenverhältnisse werden wieder fester. Wir halten, um den Reifen wieder Luft zu geben. Zuvor im Sand hatten wir den Luftdruck schrittweise von 5 auf schließlich 2 bar abgelassen, um uns weniger oft festzufahren.

Weiter über Atar und von dort Asphaltstraße in die Hauptstadt Nouakchott. Willkommen im echten Afrika - buntes Treiben pur. Das Thermometer zeigt in der Sonne keinen Wert mehr an. Fotografieren ist hier,  da immer noch islamisch, nicht besonders erwünscht. Oft wirklich schade, aber wir wollen niemanden beleidigen.  Demnächst mehr ...

Nouakchott (Hauptstadt von Mauretanien)

Nouakchott City Taxis Rundhauber mit Stroh Strohlaster von hinten
Vom bunten Treiben haben wir, wie schon erwähnt, aus Rücksicht keine Fotos gemacht. Sicher gibt es dazu in den folgenden Ländern noch Gelegenheit. Beeindruckt waren wir wieder einmal davon, in welchem Zustand Autos noch fahren können. Ja, die Autos auf dem zweiten Bild sind noch in Betrieb. Auch hier ist man zudem Meister im restlosen Überladen der Fahrzeuge. Ein solcher Strohlaster im Gegenverkehr - bei schmalen Straßen im schlechten Zustand und  selbst 2,50 m Breite - ist immer wieder ein echter Schock.
Fischer am Strand von Nouakchott Fischer und Eselskarren Fische ausnehmen
Am Strand von Nouakchott herrscht bei den Fischern den ganzen Tag über reges Treiben. Mit vereinten Kräften werden die Boote über die starke Brandung des atlantischen Ozean hinausgeschoben. Gefischt wird mit Netzen. Wir kaufen günstig und frisch Seezunge, Dorade und kleine Fische, deren Namen wir nicht kennen. Die Fische werden auf Wunsch auch direkt gekonnt entschuppt und ausgenommen. Bei der Seezunge etwa wird die obere Haut im Ganzen abgezogen. Am Abend grillen wir auf offenem Feuer.
Uebrigens ist der Campingplatz in Nouakchott nicht besonders erwaehnenswert und unverschaemt teuer fuer hiesige Verhaeltnisse.

Nationalpark Djoudji Richtung Senegal

Rinder im Nationalpark tote Schlange Vogelwelt im Nationalpark
Weiter geht die Fahrt Richtung Senegal. Der Grenzübegang Rosso hat zur Zeit den Ruf besonders korrupt und teuer zu sein. Daher biegen wir vorher rechts ab und wählen eine 90 km lange Piste auf einer Dammkrone entlang des Senegal-Flusses. Die Piste endet an der Barrage de Diama, an der es einen weiteren Grenzübergang in den Senegal gibt. Vom Damm aus können wir immer wieder zahlreiche Tiere, vor allem eine bunte Vogelwelt, betrachten. Hinzu kommen zahlreiche Rinderherden, am Abend bei Gassi gehen eine Horde von ca. 15 Warzenschweinen und am nächsten Tag eine riesige, zum Glück bereits überfahrene Schlange. Die Moskitos am Schlafplatz hingegen waren eine weniger nette Seite der Tierbeobachtungen. Auch der direkte Kontakt mit den hier vorkommenden Kaimanen bleibt uns zum Glueck erspart ... aber ihre Spuren befinden sich im Sand in unmittelbarer Naehe unseres Uebernachtungsplatzes.

Achsöl
Auf der Fahrt verlieren wir hinten links Achsöl. Offenbar setzen die ganzen Wellblechpisten und heftigen Schlagloecher dem Wagen doch etwas zu. Auf Anraten von unserem freundlichen MB-Meisters aus Aachen hin werden wir diese Angelegenheit sorgfaeltig im Auge behalten. Eine vorlaeufige Kontrolle des Achsoels zeigt einen noch ausreichenden Stand an. Vielleicht werden wir dann in Dakar den Simmerring tauschen lassen, falls noetig.

Route durch Mauretanien Dies war also unsere Route durch Mauretanien. Auf unserem Rueckweg werden wir sicherlich noch
einige andere Ecken dieses grossen Landes entdecken.


Nun gehts weiter im Senegal ...

Mauretanien die 2te:

Nun sind wir so langsam auf dem Rückweg. Über viele kleine Dörfer und unwegsames Gelände, welches zwar in den Landkarten und den Datenbanken des GPS als Pisten bezeichnet war, gelangen wir von Timbuktu in den äußersten Südosten von Mauretanien.

Medd Allah - Nema

Sonnenuntergang Steinwüste Rinderherde Sonnenaufgang
Meistens genießen wir hier völlig alleine die Sonnenunter- und aufgänge. Höchstens Rinder, Kamele  und Ziegen mit ihren Hirten verirren sich sonst noch in die weite karge Landschaft, die unseres Erachtens für die zahlenmäßig großen Herden kaum genügend zu essen bietet.

Ausblick Landschaft I Landschaft II
Karg, aber dennoch sehr vielfältig und abwechslungsreich mit fantastischen Ausblicken und faszienierenden Abstufungen aller erdenklichen Erdfarbtöne. Hier haben wir lange verweilt und unser Auge konnte sich gar nicht losreißen von diesem Panorama.

Nema - Oualata (s.h. auch Walata.org) - Nema

Dünenlandschaft Wohnzimmer Blick über Oualata verzierte Tür
Nördlich von Nema wird es wieder "wüster" - sprich sandiger. Auch hier gibt es nur sehr vereinzelt kleinste Dörfer. Wovon die Menschen hier leben ist unklar.
"Walata" in den Karten auch als Oualata verzeichnet ist einer der wenigen größeren Orte, der neben seiner bis heute erhaltenen Funktion als Karawanenort schon im 15. Jahrhundert Zufluchtsort für Gelehrte aus dem 400 km entfernten Timbuktu war, die von dort vor Angriffen der Tuareg flüchteten.
Erhalten hat man hier die Tradition der kunstvollen Verzierung der Häuser mit geometrischen Mustern. Und zum Abendessen in einer Auberge konnte das von uns bestellte Hühnchen nicht aufgetrieben werden. Alternativ gab es gebratene Taube - eine für jeden - übrigens sehr lecker und ohne anschließende körperliche Beschwerden. Mal was anderes.

Nema - Ayoun el Atrous - Kiffa

Zur Abwechslung geht es nun weiter auf Asphalt - auf der sogenannten Route de l'Espoir (Straße der Hoffnung), die über 1100 km quer durch das Land Nema mit der Hauptstadt Nouakchott verbindet. Der Traum vom ökonomischen Aufschwung durch logistische Infrastruktur lässt jedoch noch auf sich warten...
Freiheit Pfeiler Felslandschaft I Felslandschaft II Felslandschaft III Ilona als Freiheitsstatue
Die Landschaft hingegen lässt zumindest uns den Traum von Freiheit träumen und verkörpern.

Kiffa - Tidjikja - Nbeika - Aleg - Pass Echetf


Tafelberg Berg wehende Sanddüne Sanddüne
Nach der Stadt Kiffa machen wir nochmal einen Schlenker mitten hinein in die Sahara. Fast immer völlig alleine genießen wir erneut die beeindruckende Landschaft mit Tafelbergen, andern Felsen und Sanddünen.


Pass Echetf Dünenmeer Dünenlandschaft
Ein letzter fantastischer Blick über eines der Dünenmeere bietet sich vom Pass Echetf.

... und damit sich das Feeling von Sand richtig in die Erinnerung einbrennt und weil Harald die Geschichte vom Freitag, dem 13ten so gut gefallen hat, verbringen wir eine weitere
a  u  s  g  e  d  e  h  n  t  e  MITTAGSPAUSE, die den Erlebnissen am Nigerufer fast den Rang abläuft:

Mittagspause die 2. Mechanikerin Ilona Geschafft
Auf der Suche nach einem der wenigen, Schatten spendenden Bäume, versenken wir die Hinterachse der
Nr. 24  im weichen Sand.
Nun gut - Sandbleche und Schaufel raus und weiter. Leider reicht einmal Unterlegen nicht und wir müssen mehrere Male buddeln und die Bleche Stück für Stück vorlegen.
Während der 3. Buddelei säuft uns dann aufgrund der Schräglage der Wagen ab.  Die Tanks waren nicht mehr sehr voll, so dass der Motor Luft gezogen hat.
Macht ja nichts! Entlüften also! Normalerweise eine der kleineren Übungen. Diesmal bricht aber nach dem Vorgang die Entlüftungsschraube an der Einspritzpumpe halb ab und steckt zur anderen Hälfte fest.
Wir holen also weiteres Werkzeug und das Werkstatthandbuch heraus und beginnen Ersatz zu improvisieren.
Das Problem ließ sich lösen, doch die Handpumpe wollte die Luft nun nicht mehr aus dem System befördern und den Diesel ansaugen, weder aus dem rechten noch aus dem linken Tank. Also haben wir erstmal die 20 Liter Reservekanister mittels Bohrmaschinenpumpe nachgefüllt und weiter gepumpt. Nichts tat sich!
Also wieder 5 Liter in einen kleinen Reservekanister rausgezapft und die Kraftstoffleitung an der Einspritzpumpe abmontiert und direkt dort hineingehangen. Selbigen Kanister haben wir dann mit einem Spanngummi im Motorraum festgezurrt und konnten so den Motor wieder starten. Nach weiteren 3 Buddelphasen waren wir schließlich wieder raus.
So wurde aus unserem Mittagsrastplatz auch gleich der Schlafplatz für die Nacht.

Nun gehts zurück nach West-Sahara und Marokko ...